Je suis Karl

Im Film zeigt der preisgekrönte Regisseur Christian Schwochow auf, wie die Verführungsmechanismen von radikalen Gruppen funktionieren. Die Schülerin Maxi verliert bei einem Terroranschlag ihre Mutter und ihre Brüder. Doch während Maxis Vater sich einigelt, ist Maxi unfassbar wütend – und sucht Halt in der rechten europäischen Jugendbewegung „Pour“ und deren charismatischen Anführer Karl. Zunächst wirkt Karl einfach nur sympathisch – und ungeheuer gutaussehend. Gut verstehbar, dass Maxi sich zu ihm und seiner Gruppe hingezogen fühlt. Diese weiß genau, wie sie effektiv manipulieren kann, und so scheint Maxis Verhalten ganz natürlich, sich bei „Pour“ wohlzufühlen, trotz möglicher Zweifel.

Der Film wird erzählt – zugegeben manchmal etwas plakativ – sowohl aus der Perspektive von Maxi, als auch aus der Perspektive der Anführer. Dadurch werden die Zuschauer:innen in die Geschichte hineingezogen und stellen sich immer wieder die Frage: Wie würde man sich selbst verhalten? Durch geschickte Plot-Twists fügen Regie und Drehbuchautor nach und nach neue Ebenen hinzu, was der Geschichte Tiefe und Ambivalenz verleiht. Spannend wird das hochaktuelle Thema der Radikalisierung von Jugendlichen thematisiert – ein anschließendes Gespräch mit der Klasse darüber können wir nur empfehlen. Vielleicht laden Sie ihre:n Kollege:n von den Sozialwissenschaften mit ins Kino ein…

Eine kluge Montage, eine dynamische Kamera und ein atmosphärischer Score und Soundtrack machen JE SUIS KARL zu einem kraftvoll-sinnlichen Albtraum. Der uns fiktional mitnimmt in eine europäische Bewegung, die schon längst in vieler Hinsicht Realität geworden ist.

Der wird im CineStar Pardubice (im Einkaufzentrum Grand) gezeigt, die Karten kosten pro Schüler:in 85 Kč und werden direkt vor Ort bezahlt. Reservieren Sie bitte Ihre Plätze per E-Mail ().

Drama ‧ D 2021 ‧ 126 Min ‧  Der Film spielt in Deutschland und Frankreich, auf Deutsch und Französisch mit tschechischen Untertiteln